Die Rohfütterung, auch bekannt als BARF (Biologically Appropriate Raw Food oder Bones and Raw Food), ist eine Ernährungsform für Hunde, die auf der Fütterung von rohem Fleisch, Knochen, Organen und gelegentlich Gemüse basiert. Diese Methode hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen, da viele Hundebesitzer nach einer natürlicheren und gesünderen Ernährung für ihre Vierbeiner suchen.
In diesem Artikel beleuchten wir die Vor- und Nachteile der Rohfütterung, um dir zu helfen, eine informierte Entscheidung darüber zu treffen, ob diese Form der Fütterung die Richtige für dich und deinen Hund ist.
Vorteile der Rohfütterung
Natürliche Ernährung: Die Rohfütterung ahmt die natürliche Ernährung von Wildhunden nach, die hauptsächlich aus rohem Fleisch und Knochen besteht. Dies entspricht dem natürlichen Fressverhalten von Hunden und kann zu einer besseren Akzeptanz des Futters führen.
Bessere Zahngesundheit: Das Kauen auf rohen Knochen und Fleisch kann zur Zahnpflege beitragen, indem es die Zähne reinigt und Zahnsteinbildung reduziert. Dies kann langfristig zu einer besseren Zahngesundheit und weniger Zahnproblemen führen.
Verbesserte Verdauung: Viele Hunde haben eine bessere Verdauung und weniger Verdauungsprobleme wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung, wenn sie roh gefüttert werden. Die natürliche Zusammensetzung der Rohkost kann den Darmtrakt positiv beeinflussen.
Mehr Energie und Muskelmasse: Durch die proteinreiche Ernährung haben Hunde oft mehr Energie und bauen Muskelmasse besser auf. Dies kann besonders vorteilhaft für aktive Hunde und Sporthunde sein.
Glänzenderes Fell und gesündere Haut: Hundebesitzer berichten oft von einem glänzenderen Fell und einer gesünderen Haut bei ihren Hunden, wenn sie auf Rohfütterung umstellen. Die enthaltenen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren tragen zur Hautgesundheit bei.
Nachteile der Rohfütterung
Kosten und Aufwand: Die Rohfütterung kann teurer und zeitaufwendiger sein als die Fütterung mit kommerziellem Hundefutter. Das Beschaffen, Lagern und Zubereiten von rohem Fleisch und Knochen erfordert mehr Aufwand und Organisation.
Gefahr von Verletzungen: Rohe Knochen können splittern und Verletzungen im Mund, Hals oder Magen-Darm-Trakt des Hundes verursachen. Es ist wichtig, geeignete Knochen zu wählen und den Hund beim Kauen zu überwachen.
Widerstand von Tierärzten: Einige Tierärzte sind skeptisch gegenüber der Rohfütterung, da sie das Risiko von Nährstoffungleichgewichten und Infektionen sehen. Es kann schwierig sein, tierärztliche Unterstützung für eine Rohfütterungsdiät zu finden.
Hygienische Herausforderungen: Die Handhabung von rohem Fleisch erfordert strenge Hygienemaßnahmen, um Kreuzkontaminationen zu vermeiden. Dies kann in Haushalten mit kleinen Kindern oder immungeschwächten Personen besonders herausfordernd sein
Fazit
Die Rohfütterung bietet zahlreiche potenzielle Vorteile für die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Hundes, erfordert jedoch sorgfältige Planung und Hygiene. Bevor du auf eine Rohfütterung umstellst, sollten du dich umfassend informieren und gegebenenfalls mit einem Tierarzt oder einem Ernährungsberater für Hunde sprechen, um sicherzustellen, dass alle Ernährungsbedürfnisse deines Hundes abgedeckt sind.
Bitte berücksichtige auch, ob dein Hund Beschwerden oder Krankheiten hat. Es gibt einige Hunde, die rohes Fleisch nicht so gut vertragen, da besonders die Produktion der Magensäure angekurbelt wird. Wenn dein Hund Probleme mit einem eh schon übersäuerten Magen hat, kann die Rohfütterung eventuell nicht die richtige Methode sein. Hier lohnt es sich aber auch, sich an das Thema heranzutasten und auszuprobieren, was dein Hund verträgt und was nicht. Viele Hunde vertragen es zum Beispiel viel besser wenn das Fleisch vorher etwas angegart oder gedünstet wird.